#fragCONDA: Unsere Beteiligungsmodelle



 


fragCONDA_Header_Katharina_Ehrenfellner

Wir blicken auf einen gelungenen und informationsreichen „Let Them Pitch“-Abend zurück. Es wurden rege Diskussionen geführt und die Podiums-Teilnehmer haben sich nicht gescheut, spannende Details über ihre Unternehmen mit dem Publikum zu teilen.
Eines der Ziele des Abends war es, das Start-Up Investitionsmodell mit unserem neuen KMU Modell zu vergleichen. Wir haben versucht herauszufinden, wie man als Crowdinvestor die passenden Beteiligungsangebote für sich findet. Wir wollen unserer Community natürlich keine Informationen vorenthalten und fassen die wichtigsten Learnings des Abends hier noch einmal zusammen.
Die Beteiligung
Die rechtliche Basis, nämlich das partiarische Nachrangdarlehen, ist beim Start-Up und KMU Modell gleich. Unter einem „Darlehen“ versteht man die Kapitalüberlassung für eine gewisse Laufzeit im Verhältnis zwischen Investoren und Unternehmen. „Nachrangig“ bedeutet, dass ein Rückzahlungs- und Auszahlungsanspruch jeweils nur nach den ordentlichen Gläubigern des Unternehmens stattfindet. Der Crowdinvestor tritt dadurch näher an die Position eines Gesellschafters. Die Nachrangdarlehen sind aus diesem Grund risikobehafteter und besser verzinst. „Partiarisch“ bedeutet mit einer Form von Gewinn- oder Erfolgsbeteiligung. Je nach Projektkategorie sind die Bedingungen der partiarischen Nachrangdarlehen aber unterschiedlich ausgestaltet. Sie als Investor können die wesentlichen Eckdaten der Beteiligung immer auf der ersten Seite des Darlehensvertrages nachlesen.
Das Start-Up Modell
Mit dem Start-Up Modell beteiligen Sie sich an jungen Unternehmen, die ein innovatives Produkt oder Geschäftsmodell aufweisen. Diese Unternehmen sind in der Regel hochgradig risikobehaftet, locken aber auch mit großen Chancen durch das hohe Wachstumspotential und die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells. Das Beteiligungsmodell für Startups ist deshalb so ausgestaltet, dass es Unternehmen in den Anfangsjahren nicht stark belastet (4,5% Basisverzinsung), aber durch die Beteiligung am Unternehmenswert hohe Renditen möglich sind (siehe errechnete erwartete durchschnittliche Verzinsung in den Berechnungsbeispielen). Die Laufzeit beträgt fünf bis zehn Jahre, d.h. es handelt sich um ein langfristiges Investment. Für so ein Investment gibt es drei wesentliche mögliche Entwicklungsszenarien:

  • Das Unternehmen schafft es nicht, eine stabile und selbsttragende Geschäftstätigkeit aufzubauen und wird insolvent. Eine Insolvenz führt normalerweise zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals
  • Das Unternehmen schafft es, stabil zu wirtschaften, erreicht aber keine beachtliche Wertsteigerung. In so einem Fall wird das Darlehen inkl. 4,5% Basiszinsen getilgt (sobald die Laufzeit endet und das Unternehmen dazu fähig ist).
  • Das Unternehmen entwickelt sich gut, wächst stark und erzielt eine signifikante Unternehmenswertsteigerung oder sogar einen Exit (mehrheitlicher Anteilsverkauf). In so einem Fall partizipiert der Investor in Höhe seines Anteils an der Unternehmenswertsteigerung.

In der obigen Grafik sind die möglichen Zahlungsströme bei einem Investment in ein Start-Up dargestellt. Ein solches Berechnungsbeispiel wird für jedes Unternehmen erstellt und basiert auf den Planrechnungen des jeweiligen Unternehmen
Das KMU Modell
Im Gegensatz zum Start-Up Modell wird hier in erfolgreich etablierte Unternehmen mit positivem EBIT (= Betriebsergebnis) investiert. Solche Unternehmen erwirtschaften Umsätze > 1 Mio. Euro, und suchen für Investitionen und Wachstum nach Kapital. Die Laufzeit beträgt hier drei bis zehn Jahre, allerdings wird das Investment während der Laufzeit schrittweise (halbjährlich und idealerweise aus dem Cash-Flow) getilgt. Aufgrund des reduzierten Risikoprofils der Unternehmen ist hier üblicherweise auch die erzielbare Verzinsung geringer. Diese setzt sich wieder aus dem Basiszins und einer Erfolgskomponente, dem Bonuszins, zusammen. Die Höhe dieser Zinsen ist hier bei jedem Unternehmen unterschiedlich, allerdings wird die Basisverzinsung immer den überwiegenden Teil ausmachen. Aus diesem Grund (und aufgrund der fortlaufenden Tilgung und dem dadurch immer kleiner werdenden Restdarlehensbetrag) reagiert das Modell auch weniger empfindlich auf Änderungen im Unternehmenserfolg als das Startup-Modell.
Am hier angeführten Beispiel von Hotel Christoph sind die geplanten Zahlungsströme des KMU-Modells verbildlicht. Beachtenswert ist, dass die Tilgung und Rückzahlungen erst im Jahr 2021 beginnen (dies ist dem bis dahin negativen Eigenkapital geschuldet, das aus einer Realteilung resultiert) und erst in den nächsten Jahren durch die aktuell positiven Ergebnisse des Unternehmens (Betriebsergebnis 2016: EUR 720.000) schrittweise abgebaut werden.
Im Vergleich haben also beide Modelle ihre Vor- und Nachteile. Für Sie als Investor ist es deshalb wichtig, Ihren eigenen Anlagehorizont und Ihre Risikotoleranz zu kennen (KMU: Hoch; Startup: Sehr hoch) und Ihr Portfolio ausreichend zu diversifizieren (auch in nicht Crowdinvesting Produkte)
Ganz wichtig ist außerdem Ihre Einschätzung zum Unternehmen und zum Produkt: Nicht nur ob es erfolgreich sein wird, sondern auch, ob es in dem Umfang erfolgreich sein wird, wie es das jeweilige Unternehmen geplant hat. Stellen Sie kritische Fragen im Forum und auf der jeweiligen Projektseite – nicht nur für sich selbst, sondern auch für die anderen Crowdinvestoren, die sich für ein Investment interessieren.
Und zu guter Letzt investieren Sie bei CONDA nicht nur in Unternehmen, sondern auch in die Menschen, die dahinterstehen. Wir würden uns deshalb freuen, wenn wir Sie beim nächsten „Let them Pitch“ Event persönlich begrüßen dürfen.